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Winterfeuer

Mut

2/25/2025

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Ich habe viele wunderbare Erinnerungen an das Unterrichten, aber einer der Momente, in denen ich auf meine Schüler am stolzesten war, kam, als sie geschlossen als Gruppe an mich herantraten, um mich auf etwas anzusprechen, das ihnen über Wochen hinweg aufgefallen war. 
 
Ich unterrichtete damals noch Deutsch als Fremdsprache und Alphabetisierung. Meine Schüler waren Teenager und Damen und Herren, die bisweilen schon kurz vor der Pensionierung standen. Sie kamen aus den unterschiedlichsten Kulturen und aller Herren Länder. 
​
Nachdem ich meine Kursgruppe am Morgen begrüßt, zeremoniell meinen Kaffee auf dem Lehrertisch abgestellt hatte – was meine Gruppe normalerweise zum Lachen brachte - und mit dem Unterrichten beginnen wollte, hob einer der Männer die Hand. Er war sichtlich nervös. Ich erteilte ihm das Wort. 

​„Frau Otti, das kann so nicht weitergehen. Wir müssen mit Ihrem Mann sprechen. Sofort.“ Ich war verwirrt und antwortete, dass ich nicht verheiratet sei. „Dann sprechen wir mit Ihrem Freund. Aber das kann so nicht weitergehen. Wir schauen uns das nicht mehr an.“ Ich war nun vollkommen verwirrt und entgegnete: „Ich habe auch keinen Freund. Ich lebe allein. Worum geht es denn?“ 
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(c) 2023 Tim Dornaus
Der Mann und ein paar Frauen standen auf und zeigten auf meine Unterarme und Hände, die mit blauen Flecken und Hämatomen übersäht waren. „Wir lassen nicht zu, dass Sie jemand schlägt! Das geht so nicht!“ Ich betrachtete meine Arme und sah sie zum ersten Mal durch die Augen von Menschen, die meinen persönlichen Hintergrund nicht kannten. Ich sah aus wie eine Frau, die Gewalt erfahren hatte. Ich sah auf und blickte jedem meiner Schüler in die Augen, Augen voller Erfahrungen, die niemand jemals machen sollte. 

Ich lächelte meine Gruppe an und sagte: „Danke! Ich muss Ihnen dazu etwas erklären. Diese Verletzungen passieren mehr oder minder freiwillig. Ich spiele Floorball. Das ist wie Eishockey, nur ohne Eis. Ich spiele für ein Bundesligateam hier in Wien, den WFV. Ich spiele im Tor. Ich wehre Schüsse der gegnerischen Mannschaft ab und benutze dazu meine Hände und stelle meinen ganzen Körper zwischen den Gegner und unser Tor. Ich habe am Dienstag und am Donnerstag Mannschaftstraining und am Wochenende Matches. Nach jedem Training oder Match gehe ich mit diesen Verletzungen nach Hause, aber das ist Teil meiner Aufgabe. Deswegen sehen Sie am Mittwoch und Freitag frische Blutergüsse. Der Ball wird scharf geschossen und ich spiele kurzärmelig. Lange Ärmel sind mir zu heiß.“ 
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"White Lion Elder", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2024, Hotel Hecher, Wolfsberg, Kärnten)
Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut ist, aus dem Herzen heraus zu handeln.

Ich deutete nacheinander auf die blauen Flecke. „Nicht im Tor. Nicht im Tor. Nicht im Tor. Das tue ich für mein Team. Weh tut, was man nicht sieht und hinter mir im Tor landet.“

Die Gruppe blickte mich zuerst skeptisch an, dann begannen ein paar der Männer zu lächeln. „Wie ein Fußballtormann!“


​Da ich an dem Tag Training hatte, hatte ich auch meine Ausrüstung dabei. „Wollen Sie meine Ausrüstung sehen?“ Natürlich.

​Die Stunde wurde zu einer Diskussionsrunde über Leistungssport, eine Schülerin erzählte, dass sie Weltmeisterschaften geschwommen war und einer der Männer hatte in seiner Heimat vor dem Krieg als Profi Fußball gespielt. Ich lud alle zu unserem nächsten Match ein.
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"Sorrowful Shadow Lion" entsteht im Cafe Eiles in Wien.
Am Ende der Stunde wollte sich die Gruppe bei mir entschuldigen. 

Ich sagte meinen Schülern Folgendes: „Entschuldigen Sie sich niemals, niemals dafür, dass Sie einen anderen Menschen auf Verletzungen angesprochen haben. Niemals. Sie wissen nicht, was im Hintergrund ist und Ihre Worte können ein Leben verändern. Schauen Sie hin, sehen Sie. Sprechen Sie. Sie haben mir heute ein großes Geschenk gegeben. Danke, dass Sie mich gesehen haben. Danke, dass Sie den Mut gehabt haben, zu sprechen.“
 
Traut euch, zu sehen.  

Wagt es, zu sprechen.

​Habt den Mut, zuzuhören.
 
Macht den Unterschied. ​
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Ich bin ich und darin liegt meine Kraft

2/23/2025

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Als ich nach längerer Krankheit an meinen Arbeitsplatz zurückgekehrt war, fand ich mich immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, alte Gewohnheiten und alte Strukturen meiner Selbst wie die Haut einer Schlange abzustreifen und gehen zu lassen. Wieder und wieder fühlten sich die neuen Schuppen zu eng an, wieder und wieder streifte ich sie ab. Ich wurde öfter zu Reisen in die Anderswelt gerufen und viele der Begegnungen brachten nicht nur Lernen, sondern auch herzliches Lachen mit sich.
 
Eines Tages tauchte ein wunderschönes Stinktier in meinem Energiefeld auf und fragte mich, ob ich denn nicht Lust auf einen gemeinsamen Spaziergang hätte. Da ich die Freundlichkeit und Herzlichkeit des Stinktieres spürte und es auch dazu noch eine rote Blume auf dem Kopf trug, stimmte ich natürlich zu. Da ich zu dem Zeitpunkt von Gestaltwandeln fasziniert war und auf Reisen ständig dabei war, zu üben, beschloss ich kurzerhand, auch die Gestalt eines Stinktieres anzunehmen. 
 
Zu der Zeit war die Schwerkraft noch tief in meinem Denken verankert und ich als perfektionistisch veranlagter Steinbock sehr detailverloren und strukturbedacht. Gestaltwandeln war mehr Wissenschaft als einfach tun. Meine Stinktierfreundin beobachtete mich geduldig, während ich mich wandelte. Unglücklicherweise begann ich am falschen Ende und die Schwerkraft machte sich bemerkbar. Wenn etwas noch im Verstand verankert ist und man es noch nicht losgelassen hat, zeigt es sich auch. 

Das Stinktier lächelte sanft, während ich mir den Staub aus meinem neuen Pelz klopfte und dann ging es über Stock und Stein los. Wir tobten durch den Wald und spielten fangen, bis wir zu einer Lichtung kamen. Dort blieb meine Stinktierfreundin stehen und lächelte mich an. Mitten auf der Lichtung tanzte ein Schamane, der außer einem Stinktierpelz auf dem Kopf nichts weiter trug. Er strahlte von innen und lächelte glücklich. Ich sah das Stinktier an, wandte mich wieder dem Schamanen zu und blickte abermals meiner Stinktierfreundin in die Augen. „Für dich ist das vollkommen in Ordnung.“ Sie lächelte nur weiter ihr sanftes Lächeln, nickte und sagte: „Ja.“ Dann zupfte sie die Blume auf ihrem Kopf zurecht und begann ebenso zu tanzen. 
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"White Eastern Spotted Skunk", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
Ein paar Tage später war ich auf dem Weg zum Einkaufen. Ich war in Gedanken versunken und dachte darüber nach, welche Meinung sich andere über mich gebildet hatten. Irgendwann war es genug. Ich sprach zu mir selbst: „Die Meinung anderer ist die Meinung anderer. Sie geht mich nicht das Geringste an. Ich bin ich.“ Als ich aufblickte sah ich den Schamanen vor mir stehen, Stinktierpelz auf dem Kopf, sonst nichts. Er zwinkerte mir zu und tanzte weiter.  

​Ein paar Wochen danach schenkte mir einer meiner damaligen Arbeitskollegen eine ganz spezielle Kopfbedeckung zum Geburtstag. Ich liebe Humor, der von Herzen kommt und gemeinsames Lachen, und wir fünf, die wir uns damals einen Büroplatz geteilt haben, waren eine eingeschworene Truppe. Ein Jahr davor war ich auch in den Betriebsrat gewählt worden und somit zu dem Zeitpunkt dabei, in meine Rolle zu wachsen, zu lernen und bei Meetings arbeitsrechtliche Fragen zu diskutieren und zu erörtern. Da das Institut sehr groß war, waren wir sogar achtundzwanzig Betriebsräte.
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"White Skunk", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
Irgendwann war es genug. Ich sprach zu mir selbst: „Die Meinung anderer ist die Meinung anderer. Sie geht mich nicht das Geringste an. Ich bin ich.“ 

​Als ich mir dann einen frischen Kaffee holen wollte, bestanden meine Kollegen darauf, dass ich besagte Kopfbedeckung auf dem Weg in die Küche und zurück tragen sollte. Ich nahm die Herausforderung nach einem gutmütigen Wortgefecht an. Da wir unsere Pause zu einer Zeit gemacht hatten, wo der Unterricht in vollem Gange war, war die Chance, Kollegen am Gang zu treffen, gleich Null. Meine Schüler kannten mich und meinen Humor, deshalb wäre mein Anblick – eine Lehrerin mit einem gigantischen gelben Plüschhuhn auf dem Kopf, das noch dazu lange Beine und einen knallroten Bürzel hatte – für sie absolut nichts Ungewöhnliches gewesen.
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Ja, das bin ich. Mit einem Plüschhuhn auf dem Kopf.
Ich verließ also unser Büro, machte ein paar Schritte Richtung Küche und selbstverständlich gibt es ein Naturgesetz, das besagt, dass, wenn man an seinem Arbeitsplatz mit einem gelben Riesenhuhn auf dem Kopf herumrennt, man augenblicklich seinem Vorgesetzten begegnen muss. Das ist einfach so.

​Mein Vorgesetzter starrte mich an, seine Augen wurden immer größer und dann fiel ihm die Kinnlade herunter. Ich war also mit einer Entscheidung konfrontiert: Entweder das Plüschhuhn von meinem Kopf nehmen und mich entschuldigen, oder…

Ich sah ihm tief in die Augen und sagte: „Ich weiß. Ich kann alles tragen.“ Dann nahm ich einen der Plüschhendlhaxen in meine Hand warf ihn nach hinten, wie man eben langes Haar nach hinten werfen würde. Ich stolzierte langsam an ihm vorbei und als ich um die Ecke bog, wo die Küche war, hörte ich ihn plötzlich lauthals lachen. Das erste Mal seit Monaten.

 
Als wir dann einmal ein Meeting hatten, schlug ich scherzhaft vor, dass wir ja mein Foto mit dem Plüschhuhn als mein neues Firmenfoto verwenden könnten.

​Zwei Tage danach, zitierte er mich in sein Büro, sah mich todernst an und sagte: „Ich habe schlechte Neuigkeiten.“ Er seufzte tief und schüttelte seinen Kopf. „Die Personalabteilung hat dein Ansuchen abgelehnt.“ Ich starrte ihn einen Moment lang an. „Das ist wahrlich bedauerlich.“ Dann brachen wir in schallendes Gelächter aus.

 
Sei du selbst. Darin liegt deine Kraft.
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Die Weisheit des Jaguars

1/27/2025

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Der Jaguar fürchtet die drohenden Schatten und den Abgrund nicht.  Er beschreitet sie in dem Wissen, dass in der tiefsten und schwärzesten Nacht, im dunkelsten und verwinkeltsten Abgrund, ein Samen aus Licht verborgen ist, der Heilung birgt.

​Der Jaguar lädt uns ein, mit ihm als Begleiter durch die Nacht zu wandeln und nach dem Lichtsamen zu suchen, der, sobald er in unseren Herzen wurzelt, zu einer wunderschönen Heilpflanze erwächst, deren Samen Heilung in die Welt hinaustragen und so zu einem Geschenk an alle Wesen der Schöpfung werden. 
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"White Jaguar Observing", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2024, Hotel Hecher, Wolfsberg, Carinthia) ensteht bei einer Tasse Kaffee.
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Jedes Leben ist ein wertvolles Geschenk

1/12/2025

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Wir teilen unser Haus mit einem Katzenrudel und jede einzelne von ihnen ist ein versierter Jäger. Wir werden sehr gut mit Mäusen, Vögeln und anderen Kleintieren versorgt. 
 
Gestern hat unsere älteste Jägerin einen kleinen Vogel gefangen, eine Kohlmeise. Sie entwischte ihr und begann dann in unserem Wohnzimmer herumzufliegen. Nachdem sich der Vogel beruhigt hatte und hinter einer Vase auf einem der Bücherregale zur Ruhe gekommen war, bin ich auf eine Leiter gestiegen, habe den Vogel beruhigt, dann in meine Hände genommen und hinausgebracht. Er ist davongeflogen und hat sich dann in einem Busch niedergelassen, um sich auszuruhen. 
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Die Federn der Kohlmeise liegen jetzt auf meinem Altar.
Es war nicht der erste Vogel, um den ich mich so gekümmert habe, also wusste ich, was zu tun war. Wenn man von einem Raubtier erbeutet wird – es spielt keine Rolle von welchem – erfährt man Gewalt und ein Trauma. Also das Opfer – die Beute – genau beobachten.

​Die Kohlmeise stand nicht mehr unter komplettem Schock, sondern bewegte ihren Kopf sehr schnell hin und her, in alle Richtungen. Ihr Herz raste und sie hatte eine kleine Wunde an der Brust. Sie hatte einige Federn verloren und einer ihrer Füße hatte eine Verletzung. Sie reagierte aber und es war ihr möglich gewesen, zu fliegen. Ihre Flügel waren also ok. 
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Hier ist der kleine Vogel.
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Ich habe ein paar der Federn gesammelt.
Wenn man versucht, ein waidwundes Tier zu berühren, niemals mit der Hand von oben Richtung Kopf. Für eine Kohlmeise ist das wie ein Angriff durch einen Greifvogel oder eine Attacke. Einfach die Hand sanft anbieten und langsam bewegen. 
 
Ich habe den kleinen Vogel zuerst nur mit einem Finger berührt und gewartet. Geduld ist sehr wichtig. Als sein Herz dann aufgehört hat, zu rasen, habe ich meine linke Hand langsam hinter ihn bewegt und ihn sich an die Situation gewöhnen lassen. Ich habe ihn allerdings nicht berührt. Erst als er sich komplett beruhigt hatte und mir ohne Angst in die Augen geschaut hat, habe ich meine rechte Hand bewegt, in sanft gehalten, aus dem Haus gebracht und danke gesagt. 
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Es war nicht der erste Vogel, um den ich mich so gekümmert habe, also wusste ich, was zu tun war.

​Wieder zurück im Haus habe ich einige der Federn gesammelt und hingespürt. Sie liegen jetzt neben Federn, die ich von einem Schamanen geschenkt bekommen habe, dem ich Tabaksamen gegeben habe.
 
Ilaannigooq angakkup tunissut tunivaanga. Kiinneraarpoq. Annersinngilaanga. Oqaluttuat oqaluttuarivai. Tusarpakka. Arriitsumik ilaannikkut sukkasuumik ilaannikkut ilinniarpunga. Paasiartulinnguatsiarpara. Qujanarsuaq.
 
Jedes Lebewesen, jedes Leben ist ein Geschenk.
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Eine Lehrstunde und ein Danke von Herzen

1/9/2025

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Ich gehe gerade alte Fotos und Erinnerungsstücke aus meiner Sammlung durch, weil ich dabei bin, an Texten für Winterfire, LearnToBloom und Animal Wisdom Speaks zu arbeiten. Hier ist ein Blogeintrag über meine Zeit als Badmintonspielerin und über eine Lehrstunde, für die ich von Herzen dankbar bin. 
 
Wenn man den Wunsch in sich trägt, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und an sich zu arbeiten, findet das Leben immer einen Weg, den Wunsch zu erfüllen. Manchmal passiert das auf sehr überraschende Art und Weise. 

​Ich habe sehr spät mit dem Badmintonspielen angefangen. Ulrike Gönitzer, eine der Sportprofessorinnen an unserer Schule, hatte eine Freundin von mir, Karin, und mich beim Badmintonspielen im Turnunterricht beobachtet und danach zum Vereinstraining eingeladen. Das Spielen hat immens Spaß gemacht und ich bin beim Verein geblieben, während Karin nach ein paar Trainingseinheiten aufgehört hat. 

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Ich war 1998, 1999 und im Jahr 2000 als Spielerin lizensiert. Die Lizenzierung war notwendig, um an Turnieren teilnehmen zu dürfen.
Ulrike war eine unserer Trainerinnen, Peter Moritz der andere Trainer. Peter Moritz brachte jahrelange Erfahrung mit und war österreichischer Staatsmeister. Er hatte sich entschieden, mit dem Team zu trainieren. Ganz am Anfang sagte Ulrike einmal zu mir, dass ich, sofern ich eine gute Spielerin werden wollte, laufen gehen müsste, um an meiner Ausdauer zu arbeiten. Statt dem Rat zu folgen, verließ ich mich allerdings auf die Reflexe, die ich mir beim Videospielen und Tischtennis antrainiert hatte, und mein Talent. 
Ulrike war in ihrer aktiven Zeit Staatsmeisterin und lasst es mich so formulieren: Wenn ein Veteran, ein erfahrener Spieler, sich die Zeit nimmt, einem einen Rat zu geben, sollte man zuhören, zuhören, dann noch ein wenig mehr zuhören und auch wenn einem der gegebene Rat bei den Ohren herauskommt, die Ohren weiterhin offenhalten. Zeit ist das wertvollste Geschenk, das jemand einem machen kann. Sie ist endlich.
 
Die Götterdämmerung kam, nachdem ich in Turnieren gut gespielt, einmal für den ATSV im Team gespielt hatte, nachdem jemand verletzt gewesen war, und ich bei Kärntner Jugendmeisterschaften den zweiten Platz erreicht hatte. Ein Turnier stand in Wolfsberg an und ich war der vollen Überzeugung, dass ich es dominieren und gewinnen würde und das selbstverständlich vor Freunden und Verwandten. 
 
Es kam etwas anders. Mein Allerwertester wurde mir auf dem Silbertablett serviert. Nachdem ich in den ersten Matches gut gespielt hatte, traf ich auf meine Lehrmeisterin an diesem Tag, eine andere Kärntner Spielerin. Ich hatte ihr enthusiastisch davon erzählt, dass meine Stärke mein Service wäre und aufgezählt, was ich an meinem Spiel als positiv empfand. Sie hörte mir geduldig zu, lächelte und nickte. 
 
Das Match wurde zu einer Exhibition der anderen Art. 
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Erinnerungen an meine Zeit als Badmintonspielerin: Sieg und Niederlage sind Seiten derselben Münze. Wer aus beidem lernt und wächst, verliert niemals sondern gewinnt jedes Spiel.
Ich erzielte keinen einzigen Punkt im Spiel. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich überhaupt Bälle retourniert habe, aber falls doch, dann kamen sie postwendend als Smash oder Drop zurück. Eine spektakuläre Niederlage, hochverdient und eine Lehrstunde, für die ich von Herzen dankbar bin.
 
Und ja, in solchen Situationen bleibt es nicht ohne Sahnehäubchen: Bei Turnieren gibt es natürlich ein Publikum und wenn jemand von seinen Fähigkeiten überzeugt ist, lädt er andere ein, um der Stunde des Triumphes beizuwohnen. Meine Mutter saß also mitten im Publikum und durfte die Lehrstunde live und in vollem Umfang miterleben. 

Üben, üben, üben. Jemand, der in etwas gut ist, hat nicht einfach mit den Fingern geschnipst und auf magische Art und Weise die entsprechenden Fertigkeiten aufgebaut. Derjenige hat dafür gearbeitet, Fokus auf sein Ziel gelegt und den Willen aufgebracht, seinen Weg zu gehen.  ​

​Meine Gegnerin war genial, Sportlerin durch und durch und hat kein einziges negatives oder unfreundliches Wort gesprochen. Wir haben uns die Hand geschüttelt, sie hat mir Tipps zu meinem Spiel gegeben und ich habe für mich erkennen dürfen, dass man mit Talent zwar irgendwohin kommt, aber nur durch ein An-sich-arbeiten und Training die Eigenschaften und Fähigkeiten, das Durchhaltevermögen und die Widerstandskraft erwirbt, die es einem ermöglichen, dorthin zu kommen, wo man tatsächlich hinwill. Ansonsten ist man Passagier und wandert dorthin, wohin einen ein anderer führt. 
 
Zuhören, zuhören, zuhören und dann noch einmal hinhören. Üben, üben, üben und wenn das Training dann beendet ist – weitertrainieren. Danach? Spielen, spielen, spielen und das Spiel genießen. Niemals spotten. Niemals jemanden von oben herab behandeln. Niemals jemanden belächeln, der dabei ist, eine Fähigkeit zu erwerben und zu erlernen. Selbst der sanfte Lehrer und Mentor sein, den man sich für sich selbst gewünscht hätte. Ja, man selbst ist der Lehrer. Und niemals, egal, was man tut, einen Bären beim Winterschlaf stören, also nicht herumstochern oder – wie in diesem Fall – ein Badmintonracket herumschwingen. Egal wie kuschelig ein Bär aussehen mag, wenn er sich dazu entscheidet aufzustehen und aus dem Winterschlaf aufzuwachen, wird es spannend.
 
Als ich dann mit Floorball begonnen habe, haben sich die Dinge geändert. Ich habe Ulrike wiedergetroffen. Ich hatte sie gefragt, ob ich in einem Teil der Sporthalle Torhüterbewegungsabläufe üben dürfte, während das Badmintonvereinstraining in einem anderen Teil der Sporthalle stattfand. Ich wollte, wann auch immer ich in meinem Heimattal war, trainieren. Sie sagte sofort ja. 
 
Üben, üben, üben. Jemand, der in etwas gut ist, hat nicht einfach mit den Fingern geschnipst und auf magische Art und Weise die entsprechenden Fertigkeiten aufgebaut. Derjenige hat dafür gearbeitet, Fokus auf sein Ziel gelegt und den Willen aufgebracht, seinen Weg zu gehen.  

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Die Weisheit des Steinbockes

1/8/2025

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Da wir gerade die Zeit der Steinböcke haben und ich selbst Steinbock bin, lasst mich euch etwas über uns Steinböcke erzählen und mit einer Begebenheit aus einer typischen Steinbockkindheit beginnen.
 
Mit dem Kopf durch die Wand zu gehen ist ein typisches Steinbockverhalten. Wir bringen die natürliche Voraussetzung dafür mit: zwei wunderschöne Hörner und einen Sturschädel. Offene Türen zu benutzen stellt keine Herausforderung dar und übt daher kaum Anziehungskraft auf uns aus. Ich habe eine Narbe auf der Stirn, die dazu als Beweis dienen mag. Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich als kleines Kind versucht hätte, durch die Wand zu gehen, anstatt unsere Eingangstür zu benutzen. Früh übt sich. 
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"White Capricorn Resting on Top of the Mountain", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
Einer meiner besten Freunde meinte einmal vor ein paar Jahren, dass ich durchaus zur Abwechslung einmal versuchen könnte, auch durch offene Türen zu gehen und wenn mir das zu einfach wäre, ich ja levitieren lernen und durch die Tür schweben könnte. Mich hat ja bisweilen schon der Verdacht beschlichen, dass es die eigentliche Herausforderung für Steinböcke ist, die offene Tür zu benutzen, aber darüber muss ich noch eine Weile nachsinnen. Gut Ding braucht Weile.

​Ja, wir nehmen uns Zeit, wenn wir über etwas nachdenken oder dabei sind, etwas zu bauen. Wir sind Erdzeichen. Unglaublich geduldig. Mit anderen um genau zu sein. 


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"White Ibex", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2024, Wolfsberg, Carinthia)
Wer den Weg in das Herz eines Steinbocks gefunden hat, hat einen Freund gefunden, der mit ihm ohne zu zögern durch die Hölle und wieder zurück geht und einen weiteren Ausflug dorthin unternimmt, sollte es notwendig sein. 

Mit uns selbst weniger, denn etwas, das wir heute beginnen, sollte am besten schon vorgestern fertig sein. Erreicht unsere Engelsgeduld allerdings ihr Ende, lassen wir die Welt nicht in Flammen aufgehen. Wir sind wintergeboren. Wir werden zu Eis. ​

​Das Gegenteil ist ebenso der Fall: Wer den Weg in das Herz eines Steinbocks gefunden hat, hat einen Freund gefunden, der mit ihm ohne zu zögern durch die Hölle und wieder zurück geht und einen weiteren Ausflug dorthin unternimmt, sollte es notwendig sein. 
 
Ja, wir haben auch Sinn für Humor. 
 
Der Steinbock als Mentor spricht voller Geduld: „Die Grenzen in deinem Schaffen und Sein sind, wo du sie dir selbst setzt. Dein Wille, deine Schaffenskraft, dein Herz sind grenzenlos. Es gibt keinen Gipfel, den du nicht erklimmen kannst. Alle Wege stehen dir offen. Lass die Ketten deines Verstandes fallen und wage es, deinen Traum ins Sein zu träumen.“
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Die Weisheit des Eisbären

1/2/2025

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Der große Wanderer, der Eisbär, ist ein sanfter Mentor und grimmiger Hüter und Beschützer, der ohne müde zu werden über alle Ebenen und durch alle Welten reist. Er lehrt uns, eine Weile in Stille und im Alleinsein mit uns selbst zu wandern, auszuruhen und Ausgeglichenheit in unseren Herzen zu finden. 
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“Nanoq Playing with her Cub”, weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2024, Hotel Hecher, Wolfsberg, Carinthia)
Der Eisbär kennt keine Angst und lädt uns dazu ein, alles, was wir zu glauben wähnen und alte Denkweisen, die zu einem warmen Schutzmantel geworden sind, zurückzulassen und aus unserer Komfortzone zu gehen. „Blicke neuen Herausforderungen direkt in die Augen und nimm sie an!“, sagt Nanoq, „Tritt hoch erhobenen Hauptes den neuen Herausforderungen entgegen!“
 
Der Eisbär spricht, „Mitten in deinem Herzen, da ist eine Glut, winzig, und doch so stark wie die Wintersonne selbst. ​Mit jedem Schritt durch die Schneewüste, das ewige Eis, glüht sie heller und heller. Jeder Atemzug nährt den Funken, der in dir entbrannt ist. Er wächst zu einem Feuer heran, einem neuentfachten Traum, einem Herzen, das niemals aufhört zu schlagen.“
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“Nanoq Breathing in Deeply”, weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2024, Hotel Hecher, Wolfsberg, Carinthia)
„Mitten in deinem Herzen, da ist eine Glut, winzig, und doch so stark wie die Wintersonne selbst. ​Mit jedem Schritt durch die Schneewüste, das ewige Eis, glüht sie heller und heller. Jeder Atemzug nährt den Funken, der in dir entbrannt ist. Er wächst zu einem Feuer heran, einem neuentfachten Traum, einem Herzen, das niemals aufhört zu schlagen.“

​Nanoq hütet und beschützt die Seinen und wärmt sie mit seinem Herzensfeuer. „Vertrau dir selbst und lass deine Furcht zurück, wenn du dich für die Deinen und dich selbst erhebst und für euch einstehst. Alles, was zu dazu brauchst, ist in dir: dein Herzensfeuer, das dich wärmt, dein unbeugsamer Wille und Geist und der Mut, durch den strengsten aller Winter zu wandeln und dir selbst gerade in die Augen zu sehen.“

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Die Jagd nach dem weißen Reh

8/25/2024

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Vor einigen Jahren, als ich noch in Wien gelebt und unterrichtet habe und gerade auf einer Reise in der Anderswelt unterwegs war, veränderten sich die Energien rund um mich herum plötzlich völlig. 
 
Ich hatte zu Beginn der Reise meine Gestalt gewandelt und war dabei, als weißes Reh einen Wald zu erforschen. Das weiße Reh ist einer meiner Aspekte, ein Teil meiner Selbst. Ich unterhielt mich mit den Wesen im Walde und genoss gerade die Stille und Ruhe in mir und den Frieden, der mich umgab. Dann, mit einem Male, wurden die Schatten der Bäume länger und der Duft und die Gerüche des Waldes begannen sich zu verändern. Was zuvor nach Frieden und Heilung gerochen hatte, stank plötzlich nach Gefahr und Verderben. Ich wusste, dass sich ein Jäger auf die Pirsch begeben und mich als seine Beute auserkoren hatte.
 
Der Wald um mich herum wurde dunkel. Ich begann zu laufen. Die Jagd führte durch die dichten Bäume, hinauf in die Bergregionen. Ich hatte meinen Weg bewusst ausgesucht und wusste, wohin er führte. Das ungeduldige Grollen meines Jägers erklang hinter mir und wo ich mir einen Pfad suchte, der weder einem Baum noch einem Busch Schaden zufügte, brach er einfach durch die Bäume und Büsche hindurch und ließ das Holz zerbersten. Ich kam zu einer Felsklippe, die ich sehr gut kannte. Ebenso gut kannte ich den Abgrund, in den sie führte. Ich war bereits dort gewesen und hatte ihn bereist. 
 
Ich hastete auf die Kante der Felsklippe zu und im letzten Moment schlug ich einen scharfen Haken nach links. Mein Verfolger war weniger wendig als ich, denn er hatte eine Gestalt gewählt, die es ihm gestattete, einfach durch Hindernisse hindurchzubrechen. Blind vor Blutdurst stürzte er sich selbst in den Abgrund. Ich trat an die Felskante heran und blickte in die Tiefe. Da war er. Ein gigantischer roter Löwe aus lebendigem Feuer. Er hielt sich mit einer Pranke an der Klippe fest. Seine Krallen hatten sich tief in den Felsen gegraben.
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"White Deer", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
Sanftheit ist keine Schwäche, sondern Stärke. Den eigenen Ängsten ins Gesicht zu blicken und ihnen geradewegs in die Augen zu sehen, erfordert mehr Mut, als sie tief im Abgrund zu vergraben, aus dem dich ihr Grollen ständig begleitet und du ihre Schreie vernimmst. Sie wollen gesehen werden. Betrachte sie, sieh, was da ist und was nicht da ist. Liebe sie und du liebst dich selbst. Umarme sie und die Dunkelheit weicht der neu aufgehenden Sonne. 
Seine glühenden Augen starrten mich voller reinem Hass an. Ich wandelte meine Gestalt zurück in meine menschliche Form, kniete mich hin, ergriff seinen Vorderlauf ein Stück unterhalb seiner Pranke und zog ihn über die Felskante hinauf in Sicherheit. 
Er lag schwer atmend da und starrte mich in vollkommenem Unglauben an. Er grollte, „Warum?“ Ich erwiderte einfach, „Ich liebe dich.“ Dann verwandelte ich mich zurück in das weiße Reh, blickte ihm noch einmal in die Augen, wandte mich langsam um und spazierte in den Wald zurück. 
 
Sanftheit ist keine Schwäche, sondern Stärke. Den eigenen Ängsten ins Gesicht zu blicken und ihnen geradewegs in die Augen zu sehen, erfordert mehr Mut, als sie tief im Abgrund zu vergraben, aus dem dich ihr Grollen ständig begleitet und du ihre Schreie vernimmst. Sie wollen gesehen werden. Betrachte sie, sieh, was da ist und was nicht da ist. Liebe sie und du liebst dich selbst. Umarme sie und die Dunkelheit weicht der neu aufgehenden Sonne. 
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Die Weisheit des Fuchses

6/19/2024

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Der Fuchs ist ein großartiger Weggefährte und Lehrer. Er gibt niemals auf oder klagt über sein Los, sondern passt sich an seine Umgebung und die Umstände an und verwandelt sie in etwas, das ihm zum Vorteil gereicht, indem er seinen Witz und seinen Einfallsreichtum benutzt. 
​
Der Fuchs hängt an keiner der Rollen, die er spielt, an keinem Titel und an keinem Ich, er lässt sie ohne zu zögern gehen, denn er weiß, dass man sein kann, wer auch immer man sein möchte, wenn man seine alte Hülle gehen lässt. Denn mit ihr gehen alle Grenzen, die man sich selbst in seinem Sein und Schaffen auferlegt hat. 

​Der Fuchs ist ein verspielter Trickster, scharfsinnig und in der Lage, sofort zu handeln und so aus den widrigsten Umständen mit Leichtigkeit zu entkommen. 
 
Er vermag es, jede Täuschung und jedes Trugbild zu durchschauen, auch jene, die er selbst erschaffen hat. Wenn er sich selbst und andere durchschaut hat, ändert er schnell seine Herangehensweise und ist in der Lage, die Dinge auf eine gänzlich andere – und oft – überraschende Art zu lösen. Er nutzt seinen pfeilschnellen Verstand und seine unbändige Energie, um sich aus jedweder ungünstigen Lage zu befreien. 
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"White Fox", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
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"White Reynard", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
Der Fuchs ist ein Gestaltwandler, ein Alleskönner, ein Hansdampf in allen Gassen, und doch strebt er nicht nach Meisterschaft. Er kann sich in alles und jeden verwandeln, wer auch immer er zu sein wünscht oder für einen Moment sein muss, um perfekt getarnt eins mit seiner Umgebung zu werden. Er hängt an keiner der Rollen, die er spielt, an keinem Titel und an keinem Ich, er lässt sie ohne zu zögern gehen, denn er weiß, dass man sein kann, wer auch immer man sein möchte, wenn man seine alte Hülle gehen lässt. Denn mit ihr gehen alle Grenzen, die man sich selbst in seinem Sein und Schaffen auferlegt hat. 

Er nutzt seinen pfeilschnellen Verstand und seine unbändige Energie, um sich aus jedweder ungünstigen Lage zu befreien. ​

​Der Fuchs wandert durch die Zwischenwelten, er ist ein Wesen der Dämmerung. Er versteht das Ungesprochene, das Dazwischen, und vermag, jede Situation und Begegnung vollkommen unvoreingenommen zu sehen. Er lehrt uns das, was vor uns ist, als das zu sehen, was es tatsächlich ist, und nicht, wie wir es gerne hätten, dann einen Schritt zurück zu machen und in uns zu gehen, still zu werden, bis wir unseren Weg vor uns sehen können. 
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Die Weisheit des Schmetterlings

6/12/2024

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Der Schmetterling ist ein wunderbarer Mentor und Wegbegleiter. Er fliegt auf sanften Schwingen, poltert und tobt nicht, sondern ruht in sich selbst. Er lebt im Hier und Jetzt, hat seine Vergangenheit zurückgelassen und seine Erfahrungen in Weisheit verwandelt. 
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Die Raupe verwandelt sich in eine Chrysalis, etwas vollkommen Neues, und das Feuer in ihrem Herzen, genährt durch das Vertrauen in den eigenen Weg, schmilzt das Eis hinfort, das ihr Herz bedeckt hat. Sie wird als Schmetterling wiedergeboren, vollständig verwandelt.

​Er spricht nicht mit dem Mund, sondern singt seine Lieder aus dem Herzen, denn er ist eins mit allem, verlangt nicht nach Schätzen, sondern teilt seinen Reichtum mit offenem Herzen mit jedem Wesen, das ihm begegnet. 
 
Der Schmetterling weiß um schwierige Zeiten, er hat gelernt einzig und allein durch seinen unbändigen Willen zu überleben.    
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"Shadow Butterfly", schwarze Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2024)
Als Raupe trägt er sein Skelett außen, um sich zu schützen, und während er wächst, legt er alte Strukturen und Formen immer wieder ab, um neues Wachsen und Lernen zu ermöglichen, bis ihm sein Herz sagt, dass es Zeit ist, die Vergangenheit zur Gänze gehen zu lassen.
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"White Peacock Butterfly", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
Die Raupe verwandelt sich in eine Chrysalis, etwas vollkommen Neues, und das Feuer in ihrem Herzen, genährt durch das Vertrauen in den eigenen Weg, schmilzt das Eis hinfort, das ihr Herz bedeckt hat. Sie wird als Schmetterling wiedergeboren, vollständig verwandelt.
 
Seine erworbene Weisheit um Heilung und Wachstum trägt der Schmetterling nun zu allen Blumen und Kräutern, auch zu jenen, die am schwierigsten zu erreichen sind. Zu jenen, die auch Bienen und Hummeln nicht besuchen. Jetzt zeigt er seine einzigartigen Farben, sein Herz und seine Weisheit offen.
 
Der Schmetterling ist der treue Begleiter und Freund des Raben, des Hüters der Geheimnisse. Niemals verrät er ein Geheimnis, er behält es für sich, denn er singt mit dem Herzen, nicht mit der Zunge. Wenn der Rabe Nahrung oder Schutz braucht, führt ihn der Schmetterling in Sicherheit.
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"White Butterfly", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
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    Kristin Raphaela Otti
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    Ich bin eine Schamanin und Geschichtenerzählerin aus dem Lavanttal in Kärnten. 

    Ich hüte das Winterfeuer in den Herzen und begleite jene, die sich auf eine Reise tief in ihr Innerstes aufmachen wollen. 

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