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3/4/2025

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Vor ein paar Jahren zu einer Zeit, als mein Lernen und Erfahren gerade sehr intensiv waren, wurde ich von einer meiner Großmütter in die Anderswelt gerufen.

Sie war während einer meiner Leben in Nordamerika meine Oma gewesen, und ebenso wie mein Großvater damals Medizinmann und Schamane gewesen war, Medizinfrau und Schamanin des Stammes. Mir war eine wundervolle, aber kurze Lebenszeit mit den beiden als Großeltern zum Geschenk gemacht worden.
 
Sie wartete geduldig bei einem Tipi auf mich, das nahe eines in der Sonne funkelnden und glitzernden Baches errichtet worden war. Wir spazierten los und sie führte mich zu einem Wall aus wabbernder Schwärze, der einer Wolke aus Dunkelheit glich, die sich immer wieder wie in einem Sturm veränderte.

Die Schwärze war lebendig, aber da waren keine Geräusche und ich konnte auch nichts in ihr spüren. Ich sah meine Großmutter an und sie beantwortete die unausgesprochene Frage. „Das ist der Ort, an dem Träume vergehen und sterben.“

​Da ich in meiner menschlichen Gestalt nichts spüren konnte, verwandelte ich mich in meine Weiße-Jaguar-Gestalt. Da war etwas. Ich konnte es nicht genau ausmachen und wusste in dem Augenblick auch nicht, was es genau war, aber ohne ein weiteres Wort oder zu zögern begab ich mich auf die Pirsch in die Dunkelheit.
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"White Jaguar", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2023)
Während der darauffolgenden Tage begegnete ich immer wieder Menschen, die sich von mir erwarteten, dass ich ihre Arbeit für sie tat und ihre Aufgaben erledigte. Ich liebe es, zu geben, und tue das aus dem Herzen heraus, und zu dem Zeitpunkt durfte ich lernen und erkennen, dass es Menschen gibt, die just das an mir versuchen auszunutzen und die nehmen, ohne zurückzugeben. Die grausamste Form der Manipulation ist, ein Herz in seinen Stärken zu manipulieren und zu beeinflussen zu versuchen. 
 
Und so geschah es, dass ein paar Tage, nachdem ich meine Großmutter in der Anderswelt getroffen hatte, eine mir unbekannte Frau in mein Energiefeld kam und sagte: „Da! Das ist eine Energie aus einem vergangenen Leben. Sie muss zurückgegeben werden.“

Als sie sich anschickte, ohne ein weiteres Wort wieder zu gehen, sagte ich: „Ich bin kein Lieferservice und das ist kein Postamt.“ Sie verhielt mitten im Schritt und starrte mich an. Ich sprach weiter: „Ich werde dich begleiten, dich führen, dich schützen und wenn es erforderlich ist, das Wort ergreifen, aber ich werde nicht für dich tun, was du selbst zu tun hast.“

Wir sahen uns eine Weile in die Augen, dann nickte sie und wir begaben uns auf eine Reise in die Anderswelt.

Ich geleitete sie zu dem Wall aus Dunkelheit, zu dem mich meine Großmutter ein paar Tage zuvor geführt hatte. Die Frau betrachtete die lebendige Schwärze aus aufgerissenen Augen und versuchte abermals, die alte Energie in meine Hände zu legen. „Bring sie zu dem, dem sie gehört. Auf Wiedersehen!“

Wieder versuchte sie davonzugehen.

​„Ich bin kein Pizzalieferservice. Ich werde dich führen, dich begleiten, dich schützen und wenn es so sein darf, sprechen. Aber deine Aufgabe werde ich nicht an deiner Statt erfüllen.“ Die Frau begann nervös auf ihrer Lippe zu kauen. „Was ist das hier? Warst du da schon einmal?“

Das war der Moment, an dem sich meine Begeisterung für das Lernen und Entdecken neuer Dinge zeigten und ich voller Enthusiasmus nach Jaguarmanier sagte: 
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"White Jaguar Emerging", weiße Pastellkreide, Kristin Raphaela Otti (2024)
Ich liebe es, zu geben, und tue das aus dem Herzen heraus, und zu dem Zeitpunkt durfte ich lernen und erkennen, dass es Menschen gibt, die just das an mir versuchen auszunutzen und die nehmen, ohne zurückzugeben. Die grausamste Form der Manipulation ist, ein Herz in seinen Stärken zu manipulieren und zu beeinflussen zu versuchen. 

„Aber ja, meine Großmutter hat mir erklärt, dass das der Ort ist, an dem Träume sterben. Und ja, ich war schon einmal dort, weil ich etwas auf meinem Weg zu erfahren und lernen hatte.“
​
In Filmen kommt immer wieder eine Szene vor, wo der Held oder die Heldin irgendwann merkt, dass er oder sie es mit jemandem zu tun hat, der nicht nur ein bisschen verrückt, sondern den Vogel gänzlich abgeschossen zu haben scheint. Das dürfte so ein Augenblick gewesen sein.

Während ich die Frau weiterhin voller Begeisterung anlächelte, starrte sie mich einfach mit einem etwas angestrengt wirkenden Lächeln an. Dann nickte sie sehr langsam und wir schritten in die Dunkelheit. 

Wir taten, was zu tun war, und verließen das Land der vergehenden Träume vollkommen unbeschadet. Und eines möchte ich unbedingt hinzufügen: Die Angst der Dame war vollkommen unbegründet, denn so schnell, wie sie dann davoneilte, hätte sie nichts und niemand einholen und fangen können.

Während ich noch dort stand, ihr mit gerunzelter Stirn hinterherblickte und mich fragte, warum sie so schnell verschwunden war, kam eine andere Frau auf mich zu. Sie wirkte sehr scheu und sagte: „Da ist etwas, über das ich gerne mit dir sprechen würde. Etwas aus einem früheren Leben. Ich habe dich damals gekannt und da ist etwas… Nun…“

In der Ferne konnte ich einen jungen Mann sehen, der sehr nervös wirkte. Ich ließ mich nieder und bedeutete ihr, sich ebenfalls zu setzen. „Lass uns reden und zuhören und dann entscheiden, was zu tun ist.“ Sie starrte mich ungläubig an. „So einfach ist das?“ „Ja. Wenn es offene Herzen gibt, die gewillt sind in gleichem Maße zu sprechen und zuzuhören.“ 

Nachdem sie gegangen war, kam der junge Mann auf mich zu. Er wirkte noch nervöser als zuvor und spielte an seinem Hemd herum. Er war ein junger Schamane, der gerade seine erste Seele begleitet hatte. „Würdest du… würdest du mich unterrichten?“

Ich starrte ihn einfach nur an und fragte mich, wie er da ausgerechnet auf mich gekommen war. „Wärst du bereit, meine Lehrerin zu werden?“ Mich beschlich das Gefühl, dass er wusste, wer ich war, und das, während ich selbst noch keine Ahnung hatte.

Ich sprach: „Nur, wenn auch du mir ein Lehrer bist.“

„Was?“

​„Wir alle sind, ohne Ausnahme, immer gleichermaßen Lehrer und Schüler, Mentor und Schützling. Geben und nehmen, anbieten und empfangen. Wenn wir uns auf der physischen Ebene treffen, werden wir einen Kaffee trinken und darüber sprechen. Auf einer Ebene, keiner größer oder kleiner als der andere, genauso, wie es sein soll, sein darf und sein kann.“ Er begann zu lächeln. „Ja, sehr gerne!“
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    Autorin

    Kristin Raphaela Otti
    ​
    Ich bin eine Schamanin und Geschichtenerzählerin aus dem Lavanttal in Kärnten. 

    Ich hüte das Winterfeuer in den Herzen und begleite jene, die sich auf eine Reise tief in ihr Innerstes aufmachen wollen. 

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